Als Abiturient Anfang der 70er-Jahre habe ich von einer "Gummi-Linse" für meine erste Spiegelreflexkamera Mamiya 528TL geträumt. Gummilinse - das war damals bei uns die übliche Bezeichnung für die aufkommenden Zoom-Objektive. Aber auch für meine zweite Kamera (Minolta SR-T 101) hatte ich zunächst nur drei Festbrennweiten.
Doch kam Zeit - kam auch Gummi: Mit der dritten Spiegelreflex (Minolta XD7) leistete ich mir ein Zoom-Objektiv. Das eher lichtschwache 35-70mm Rokkor war dann meistens an der Kamera, während das viel bessere, lichtstarke 1,4er Normalobjektiv im Schrank lag.
Inzwischen, über 40 Jahre später, verwende ich an der D800 wieder fast ausschließlich Festbrennweiten. Meine wirklich guten Linsen wie das G-Nikkor f1,8/85 oder das G-Nikkor f1,8/50 sind sehr preiswert und den meisten Zoom-Objektiven in der Abbildungsqualität offensichtlich überlegen.
Heute wird jede Einsteiger-Spiegelreflex mit einem Kit-Objektiv- natürlich einem Zoom - angeboten. Die Kit-Linse kostet dabei nur etwa 50 € - neu, nicht nur in ebay. Die Kit-Linsen haben dann typisch eine Anfangs-Lichtstärke von 3,5. Wer mehr Licht und/oder weniger Schärfentiefe will, muss zur Vollformat Festbrennweite greifen.
Jedem Einsteiger in die Panoramafotografie empfehle ich Festbrennweiten.
Festbrennweiten bieten für Panoramafotografie gegenüber Zoom-Objektiven nur Vorteile.
Als häufigste Einstellung bei Zoom-Objektiven verwendet man dabei ohnehin den Weitwinkelanschlag. Dabei ist die Abbildungsleistung der Zoom-Objektive im Weitwinkelbereich am schlechtesten und häufig schlechter als bei Festbrennweiten - abgesehen vom 1-Kilo f2,8/14-24mm Nikkor.
Womit wir beim Gewicht und den Abmessungen wären: Zooms sind generell länger und schwerer als Festbrennweiten. Doch Panoramafotografie mit langen und schweren Linsen macht nun mal keinen Spaß - ganz egal, mit welchem Panoramasystem.
Das ist auch der Grund, weshalb immer mehr spiegellose Systemkameras auch für die Panoramafotografie eingesetzt werden. Und auch dafür sind Festbrennweiten verfügbar. Neben kompakten, leichten Pancakes sind lichtstarke Systemobjektive wie das 12mm M.Zuiko für die MFTs und auch Fisheyes als Festbrennweiten beliebt. Zeiss bietet mit der Touit-Serie hochwertige Festbrennweiten für die Sony-E und Fuji-X Systemkameras an - und für die Leica-M gibt es ohnehin nur die kompakten Festbrennweiten, wenn man von den beiden Tri-Elmars absieht.
Das prädestiniert die Linse für Panoramafotografie, denn da ist ohnehin manueller Fokus und manuelle Belichtung obligatorisch.
Daher kann man die Linse an unserem MultiRow nicht einsetzen.
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